Alte Eisenbahntunnel sind selten berühmte Sehenswürdigkeiten und bieten höchstens Szenerie für Gruselliebhaber und Horrorsequenzen – anders ist das beim “Helensburgh Glow Worm Tunnel” in New South Wales.
Der ehemalige Eisenbahntunnel der Stadt Helensburgh wurde 1915, nach nur etwa 30 Jahren Einsatz, geschlossen und ist seitdem zunehmend verfallen und zugewuchert. Es geht sogar eine Legende um, dass es dort “spuke”: Ein Minenarbeiter sei 1895 in einem der Helensburgher Tunnel umgekommen und suche sie seitdem heim.
Viel berühmter ist der Tunnel jedoch aus einem anderen, unumstritten realen Grund: eine riesige Menge an Glühwürmchen lebt seit seiner Restaurireung 1995 in dem Tunnel und erhellt ihn mit einem bläulichen Leuchten. Seit 2001 ist der Tunnel deshalb offiziell zur historischen Sehenswürdigkeit geworden. Aufgrund des respektlosen Umgangs mit dem Tunnel und den Glühwürmchen – wie dem Zünden von Feuerwerkskörpern im Tunnel, Blitzlichtfotografien oder Graffitis – wird der Zugang zum Tunnel jedoch mittlerweile eingezäunt und kontrolliert. Wenn der Boden, wie so häufig, mit Wasser geflutet ist, paddeln Besucher mit Kanus in die Tiefen des Tunnels, wo der Kontrast zwischen der unheimlichen Dunkelheit und dem magischen Funkeln der Glühwürmchen am größten ist.
Glühwürmchen sind grundsätzlich eher zurückhaltend und keine alltägliche Begegnung, besonders in dieser Menge – deshalb ist die mystische und malerische Atmosphäre des Helensburgh Glowworm Tunnels so eine einzigartige Sehenswürdigkeit.
30.01.2023