Man verbringt während des High School Jahres sehr viel Zeit mit der Gastfamilie. Grundvoraussetzung für eine glückliche Zeit ist es natürlich, dass man sich in der neuen Familie gut aufgehoben und geborgen fühlt. Doch was passiert, wenn es im Alltag immer wieder zu Konflikten und Auseinandersetzungen? Obwohl Teilnehmer bei einem Schüleraustausch andere Menschen und Kulturen besser kennenlernen und sich darauf einlassen sollen, kann es zu innerfamiliären Spannungen kommen, die ein Zusammenleben nicht möglich machen. Dann wird es Zeit, die Gastfamilie zu wechseln.
Gastfamilienwechsel – Statistik
Prinzipiell kann man sagen, dass es nur in äußerst wenigen Fällen zur obig beschriebenen Situation kommt. Für die allermeisten Schüler ist ein Schüleraustausch in Australien ein einmaliges und großartiges Erlebnis. Einer Studie des unabhängigen Bildungsberatungsdienstes weltweiser zufolge lag im Jahr 2017/2018 der relative Anteil von Schülern, die die Gastfamilie einmal wechselten bei 15% und ein zweimaliger Wechsel bei lediglich 1,3%.
Das sagt jedoch nichts über die Qualität der Austauschorganisation und deren Gastfamilien aus. Oft hängt ein Wechsel mit plötzlichen Veränderungen der Lebensbedingungen der Gastfamilie oder stark gegensätzlichen Lebensstilen, die sich nicht anpassen lassen, zusammen.
Ablauf bei Konflikten / einem anbahnenden Gastfamilienwechsel
Bei sich anbahnenden Problemen sollte der erste Schritt immer sein, ein Gespräch mit der Gastfamilie zu suchen. Dabei lassen sich kleine Meinungsverschiedenheiten manchmal schnell klären. Sollte dies nicht funktionieren, ist es ratsam Kontakt zu einem Betreuer vor Ort aufzunehmen. Auch dieser wird zunächst durch Gespräche versuchen, eine Lösung des Problems zu finden, mit dem alle Seiten leben können. Im Idealfall kann der Aufenthalt auch nach so einem Zwischenfall in der Familie fortgeführt werden. Sollte sich die Situation in der Familie jedoch nicht verbessern, wird sich der Betreuer auf die Suche nach einer neuen Gastfamilie machen, die den Schüler für den Rest der Zeit aufnimmt.
Es ist nicht immer leicht, auf die Schnelle eine neue, geeignete Gastfamilie zu finden. Es kann also einige Zeit dauern, bis der Umzug in eine neue Familie vollzogen werden kann. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, kann auch Eigenengagement von Nutzen sein. Schüler, Freunde, Bekannte oder Lehrer können Rat geben und auf der Suche nach einer neuen Gastfamilie zur Seite stehen. Sollte sich die Gesamtlage in dieser Zeit vor dem Gastfamilienwechsel zuspitzen, ist es möglich, übergangsweise bei einem Betreuer zu leben.
Schuldfrage
Es bleibt nicht aus, zu ermitteln, wie es zu der prekären Lage innerhalb der Familie gekommen ist. Hat man sich angemessen verhalten, die örtlichen Gesetze eingehalten und wurde die Konfliktsituation nicht durch eigenes Fehlverhalten hervorgerufen, muss man sich keine Sorgen bei der Suche einer neuen Gastfamilie machen.
Etwas anders sieht es aus, der Gastschüler selbst durch respektloses Verhalten und unangebrachte Verhaltensweisen die Auseinandersetzungen in der Gastfamilie provoziert hat. Bei einem Verstoß gegen das Gesetz jeglicher Art, darf nicht mit Beistand der Austauschorganisation gerechnet werden. Im schlimmsten Fall kann dann sogar ein Abbruch des Austauschs in Betracht gezogen werden.