Was tun bei Konflikten mit der Gastfamilie?

Das High School Jahr wird viele neue Erfahrungen mit sich bringen, darunter sehr viele schöne, aber zum Teil auch weniger angenehme. Alleine das Zurechtfinden im neuen Land und Umfeld kann manchmal beschwerlich sein. Unbequeme Situationen können auch in der eigenen Gastfamilie auftauchen. Der Umgangston ist vielleicht ein anderer, als man ihn von Zuhause kennt, oder es kommt zu Missverständnissen aufgrund der anfänglichen Sprachbarriere.

Man sollte sich aber keinesfalls davon abschrecken lassen, dass es zu den ein oder anderen Konflikten kommt. Letztendlich ist es wichtig, in diesen Situationen nicht den Kopf zu verlieren und zu überlegen, was man aus dieser Erfahrung lernen kann.

Konflikte schweißen zusammen

Sobald Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zusammentreffen, besteht das Potential eines Konfliktes. Das ist ganz normal. Sofern es sich dabei nicht um das gezielte Verletzen einer Person geht, sondern nur um unterschiedliche Standpunkte, sollte jeder seine Position preisgeben. Daraus kann eine konstruktive Diskussion entstehen, bei der über beide Standpunkte geredet wird. Schließlich steht jeder aus einem Grund für seine Meinung ein. Je besser man dem anderen zuhört, desto eher wird man ihn vielleicht verstehen. Natürlich muss man letztendlich nicht einer Meinung sein, aber vielleicht entsteht mehr Verständnis für die andere Seite.

Durch die gemeinschaftliche Bewältigung eines Konfliktes kommen sich auch die Gastfamilie und der Austauschschüler näher – solche Situationen schweißen zusammen. Ein angemessener Ton sollte jedoch immer von beiden Seiten gewahrt werden.

Konflikte vermeiden

Natürlich kann man auch Konflikten lernen. Noch besser ist es, wenn es erst gar nicht zu keinem kommt. Als Gastschüler sollte man sich schon vor dem Austausch gut über das Familien- und Schulleben des neuen Landes erkundigen. Meist besteht auch die Möglichkeit, in Kontakt mit einstmaligen Austauschschülern zu treten und von deren Erfahrungen zu profitieren. Auch lohnt es sich, so früh wie möglich mit der Gastfamilie in Verbindung zu setzen – durch das Schreiben von Emails, Telefonaten oder Skype-Calls kann man sich recht gut ein Bild von den Menschen machen, mit denen man bald ein Jahr verbringt. Das ermöglicht oft ein souveräneres und gelasseneres Verhalten in fremden und angespannten Situationen.

Im Alltag kann es auch aufgrund der Sprachbarriere zu Missverständnissen kommen. Solange man nicht immer hundertprozentig das ausdrücken kann, was eigentlich will, kann es gerade in kniffeligen Situationen zu Unklarheiten und Missverständnissen führen. Entsteht das Gefühl, die Person hat den Punkt nicht richtig verstanden, sollte man lieber einmal zu viel nachfragen, als einfach darüber hinwegzugehen.

Grundsätzlich sollte jeder so sein, wie er ist und so auch akzeptiert werde. Das Kennenlernen und Verinnerlichen eines neuen Charakters braucht natürlich seine Zeit. Gerade zu Beginn kann sich ein Gastschüler durch die strengen Regeln seiner neuen Familie eingeengt fühlen. Bevor man deswegen gleich an die Decke geht, sollte man sich lieber erstmal zusammenreißen und eine Nacht darüber schlafen. Dadurch fühlen sich die Gasteltern angenommen und anerkannt.

Strategie zur Konfliktbewältigung

Eine Konfliktstrategie kann, helfen, denn nicht immer lassen sich Auseinandersetzungen mit den Gasteltern und-geschwistern vermeiden. Ziel sollte es immer sein, nach einer Lösung zu suchen mit der beiden Seiten leben können.

Zunächst stellt sich die Frage nach der Wichtigkeit des eigenen Anliegens. Handelt es sich um eine Herzensangelegenheit, sollte man diese offen und ehrlich aussprechen. Dabei sollte man die Gastfamilie nicht überrumpeln oder unerwartet kritisieren, sonder diplomatisch vorgehen. Man kann z. B. erfragen, ob die Familie prinzipiell mit der Austauschsituation und dem Gastschüler zufrieden ist. Oft folgt auf eine Frage eine Gegenfrage, bei der die Gasteltern ihrem Neuling auch zuhören.

Im besten Fall lässt sich das Anliegen gleich kläre und die Gasteltern können sofort auf ihr neues Familienmitglied eingehen. Manche Menschen überdenken das Gesagte für eine Zeit, bevor das Thema nochmals angesprochen wird. Sollte sich an dem unliebsamen Umstand allerdings nichts ändert, sollte man erneut eine offene Aussprache suchen.

Betreuer konsultieren

Bestehen unüberwindbare Probleme oder ändert sich auch nach wiederkehrenden Gesprächen nichts an der unbefriedigenden Situation, dann sollte sich der Schüler an seinen Betreuer wenden. Dessen Aufgabe ist es, vor Ort zu helfen und mit Lösungen zur Seite zu stehen. Oft kann er mit seinen Erfahrungen und Tipps seinem Schützling weiterhelfen oder aber er schafft es, zwischen Gastschüler und -familie zu vermitteln.

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