Münzen und Geldscheine sind alltäglich im Gebrauch, gehen laufend von Hand zu Hand, die meisten haben sie in der Tasche – und tragen damit auch oft kleine, wichtige Symbole oder Persönlichkeiten mit sich herum. Während auf Euro-Münzen und -Scheinen vor allem Gebäude, Motive, Wappen und Ähnliches eine große Rolle spielen, sind auf Dollar-Scheinen öfter wichtige historische Persönlichkeiten abgebildet – so ist auf der australischen 5-Dollar-Note seit 1992 die britische Queen zu sehen. Nach ihrem Tod steht nun die Diskussion an, ihr Abbild durch ein anderes zu ersetzen. Doch anstelle eines Abbilds ihres Nachfolgers, König Charles III., zu verwenden, will Australien ein Zeichen setzen und plant die Verwendung eines Indigenen-Motivs.
Dieses Motiv soll Geschichte und Kultur der ersten Ureinwohner Australiens ehren und würdigen. Anstelle des Bildnisses einer Monarchie, die in Australien mit Kolonialisierung und Unterdrückung in Verbindung gebracht werden kann, soll die First Nation auf den australischen Geldscheinen ihre Anerkennung bekommen. Auf der Rückseite soll weiterhin das australische Parlament abgedruckt werden. Bis die neuen Scheine jedoch in Umlauf kommen, wird es noch einige Jahre dauern, und die Fünf-Dollar-Scheine mit Queen-Motiv werden weiterhin gültig sein.
Was vielleicht auf manche wie eine triviale Frage wirken mag, ist tatsächlich Teil einer größeren, grundsätzlichen Diskussion, die in vielen ehemaligen britischen Kolonien zunehmend entflammt. Es geht darum, inwieweit konstitutionelle und symbolische Verbindungen zu Großbritannien weiter genährt und erhalten werden sollen, und wie indigene Kulturen offiziell anerkannt und gewürdigt werden können.
23.02.2023