Teil des zu durchlaufenden Bewerbungsprozesses, um an einem Schüleraustausch in Australien teilzunehmen ist, neben der schriftlichen Bewerbung, ein Interview mit der Austauschorganisation. Hier will man sich persönlich davon überzeugen, ob der Interessent ein geeigneter Kandidat für ein Auslandsjahr ist. Einige Bewerber finden die Vorstellung des Interviews vielleicht beängstigend, doch wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, ist das Interview ohne Probleme zu meistern.
Regel Nummer 1: Authentizität
Das Interview dient mitunter dazu, um zu prüfen, ob der Bewerber dem Austauschjahr in Australien gewachsen ist. Man will schließlich verhindern, dass es kurz nach Antritt des Schüleraustausches zu einem Rückzug kommt. Es hilft also nichts, sich zu verstellen und dann später im Ausland zu merken, dass man mit der Situation überfordert ist. Ehrlichkeit wird immer geschätzt und so sollte man durchaus seine Stärken hervorstellen, seine Schwächen im Interview aber nicht verschweigen. Das Interview ist quasi der erste Test eines Auslandsjahres – wer authentisch bleibt kann auch gleich für sich selbst sehen, wie er mit dieser Situation zurechtkommen würde.
Regel Nummer 2: Sich Informieren
Interessiert man sich für den Aufenthalt in einem fremden Land, sollte man sich im Vorfeld auch mit der dortigen Kultur und den Gepflogenheiten vor Ort auseinandersetzen. Offenheit gegenüber dem Land und ehrliches Interesse an Australien sollte man durchaus zum Ausdruck bringen und auch so meinen. Daneben sollte man sich mit dem eigenen Land auskennen, schließlich fungiert man in Australien als Repräsentant für Deutschland. Besonders wichtig ist dieser Punkt für Stipendien-Bewerber, denn sie werden oft über Politik, Geschichte und aktuelle Ereignisse befragt.
Ein Teil des Interviews wird sicherlich auf Englisch geführt, denn gute Englischkenntnisse sind bei den meisten Organisationen Voraussetzung für einen Austausch nach Australien.
Regel Nummer 3: Interesse zeigen
In erster Linie geht es bei dem Interview darum, den Bewerber kennenzulernen. Fachwissen zählt dabei weniger als Persönlichkeit. Man wird versuchen, in Rollenspielen und Einzelgesprächen festzustellen, ob der Kandidat sich in einem fremden Umfeld behaupten kann, ob er respektvoll und interessiert mit anderen Kulturen umgeht und ob er offen auf neue Leute zugehen kann. Man sollte ein gesundes Selbstvertrauen zeigen, ohne überheblich zu wirken. Wer sich schüchtern in sich zurückzieht, wird es auch im Ausland schwer haben, sich einzufügen und Anschluss zu finden.
Gefragt wird natürlich auch nach der Motivation für den Austausch und warum man sich für Australien entschieden hat. Oftmals wird in Rollenspielen auch eine Konfliktsituation mit der Gastfamilie inszeniert. Dadurch erfährt man viel über das Verhalten in unangenehmen Situationen.
Über all diese Dinge sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken machen. Zusätzlich ist es ratsam, auch über eigene Fragen nachzudenken und diese aufzuschreiben, denn am Tag des Interviews vergisst man aus Aufregung möglicherweise die Hälfte. Außerdem zeugt das von besonderem Interesse und kann positiv in die Bewertung einfließen.